Schulen, Bildungseinrichtungen, Theater und Vereine fühlen sich
zunehmend unter Druck gesetzt, ein angebliches Neutralitätsgebot zu beachten. Immer wieder werden sie mit der Behauptung konfrontiert, als öffentliche Institution oder zivilgesellschaftliche Organisation dürften sie keine politische Position einnehmen und die Demokratie verteidigen. Doch eine solche „Neutralität“ ist ein Mythos, der vor allem von rechten
Positionen in die Welt gesetzt wird.
Wir sind „keinem sogenannten Neutralitätsgebot, sondern dem Demokratiegebot verpflichtet.“
Jugend- und Familienminsterkonferenz, Mai 2025
Es gibt weder eine gesetzliche noch eine pädagogische Verpflichtung zu einer solchen Neutralität. Was es jedoch gibt ist eine Pflicht, sich zur Demokratie zu bekennen und aktiv für deren Erhaltung einzutreten. Daher wird in der Veranstaltung, auch mithilfe von Befunden aus der Forschung, gezeigt, mit welchen Strategien rechtskonservative und extrem rechte Parteien und Akteur:innen versuchen, einen „Mythos Neutralität“ durchzusetzen.
Statt sich eine Neutralisierung der Zivilgesellschaft aufzwingen zu lassen, geht es um eine Stärkung der demokratischen Praxis in öffentlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Dazu möge die nachfolgende Sammlung von Links und Kontaktstellen dienen.
Juristische Gutachten zum Mythos Neutralität
- Brandt, Leon A (International Institute for Socio-Legal Studies SOCLES) (2022): Extrem neutral? Verfassungs-, Sozial- und Datenschutzrecht: Anforderungen und Potenziale für politische Bildung, Extremismusprävention, Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit mit rechtsextremen Kindern und Jugendlichen.
- Cremer, Hendrik (2019): Das Neutralitätsgebot in der politischen Bildung: Neutral gegenüber rassistischen und rechtsextremistischen Positionen von Parteien? Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte.
- Hufen, Friedhelm (Professor für Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Mainz) (2024): Zur Bedeutung des sogenannten Neutralitätsgebots für zivilgesellschaftliche Vereine der Demokratie- und Jugendarbeit. Rechtsgutachten.
- und eine Zusammenfassung der Kernaussagen und kurze Einordnung des vorgenannten Rechtsgutachtens
Stellungnahmen staatlicher Stellen
Stellungnahmen / Informationen zivilgesellschaftlicher Organisationen
- Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ (2023): Demokratisch und nicht indifferent – Orientierungen und Positionierungen zum Neutralitätsgebot in der Kinder- und Jugendhilfe Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ.
- Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e.V: #nichtneutral – Es gibt kein Neutralitätsgebot
- Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) (2020): Aus Politik und Zeitgeschichte: Politische Bildung.
- Die Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“ e.V. ist ein Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Organisationen, die fordern, dass ihre Gemeinnützigkeit abgesichert werden muss und Handreichungen zusammengestellt hat.
Stellungnahme wissenschaftlicher Vertreter
- Statement von Prof. Dr. Andreas Fisahn zum Thema „Neutralitätsgebot an Schulen“:

Organisationen/Ansprechpersonen zum Thema Umgang mit dem „Neutralitätsgebot“:
GEW Stadtverband Bielefeld
Kontaktperson N.N.
Sportbund Bielefeld
Bielefelder Jugendring
Bielefelder Initiative „Wir müssen reden“
Kontaktperson N.N.
Bielefelder Bündnis gegen Rechts
